1. Was macht die ILE MainLand Allianz l(i)ebenswert?
Die Region der MainLand Allianz ist ein überschaubares Gebiet von fünf Gemeinden mit insgesamt weniger als 15.000 Einwohnern. Man kennt sich. Die Orte der MainLand Allianz sind touristisch durchaus attraktiv, aber gleichzeitig nicht überlaufen. Wie der Name bereits anklingen lässt, ist die Region geprägt vom Main, aber vor allem auch von Land(wirtschaft). Die Region hat mit ihrer Vielfalt im Wein-, Obst- und Gemüseanbau viel zu bieten. Die wichtigste Ressource scheinen mir aber die Menschen zu sein, die hier wirken, leben und arbeiten.
2. Was bereitet Ihnen in Ihrem Beruf als ILE-Umsetzungsbegleitung der ILE MainLand Allianz besonders Freude?
An meiner Arbeit gefällt mir besonders die Vielfältigkeit der Aufgaben. Kein Tag ist wie der andere und auch die Projekte und Maßnahmen, die ich vorantreibe, unterscheiden sich sehr voneinander. Von der Erarbeitung von Konzepten bis zum Verstecken von Geocaches für das gemeinsame Ferienprogramm ist die Arbeit als ILE-Umsetzungsbegleitung sehr vielseitig. Mal sitze ich mit fünf Bürgermeistern in einer Besprechung, mal kommen Kinder in mein Büro und teilen mir das Lösungswort für den Ferienwettbewerb mit. Und ich kann dazu beitragen, dass die MainLand Allianz auch langfristig und nachhaltig so l(i)benswert bleibt – bei allen Herausforderungen, denen sich die Region stellen muss. Das ist mir auch ein persönliches Anliegen und gibt mir die nötige Motivation.
3. Wie digital ist Ihr Arbeitsalltag als ILE-Umsetzungsbegleitung?
Mein Arbeitsalltag ist bereits sehr digital. Da ich administrativ an eine verhältnismäßig digitale Verwaltung angeschlossen bin, kann ich von überall in der ILE oder auch außerhalb auf alle Daten zugreifen, die ich für meine tägliche Arbeit brauche. Durch Smartphone und entsprechende Apps bin ich gut mit den Akteuren der Region vernetzt. Der persönliche Austausch leidet darunter aber keineswegs. Ich sehe Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern setze sie vor allem da ein, wo es effizient und sinnvoll ist.
4. Wie kann Digitalisierung dazu beitragen, die Region der ILE MainLand Allianz noch l(i)ebenswerter zu machen?
Die Digitalisierung kann die Menschen noch näher zusammenbringen. Das soll nicht bedeuten, dass die Menschen sich nur über digitale Medien austauschen sollen – im Gegenteil. Digitalisierung kann aber dazu beitragen, Akteure gezielt zu vernetzen, um sowohl analog als auch digital an gemeinsamen Lösungsansätzen zu arbeiten. Digitalisierung kann Teilhabe fördern, Abläufe vereinfachen und ermöglicht einen gleichberechtigten Zugang zu Informationen und damit Transparenz. Das wollen wir für uns nutzen.
5. Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine Zeitmaschine verwenden, um in die Zukunft zu reisen und einen Blick in die ILE MainLand Allianz in 20 Jahren werfen. Was würden Sie dort sehen und welche Veränderungen würden Sie feststellen?
In zwanzig Jahren haben wir unsere lebens- und liebenswerten Altorte wieder stärker belebt. Menschen treffen sich auf der Straße und Dorfgasthäuser sind zu neuem Leben erwacht. In fast jedem Ort kann man sich mit regionalen und saisonalen Waren des täglichen Bedarfs versorgen. Man kann dort in historischen Gebäuden modern wohnen, außerdem gibt es mehr Diversität in Bezug auf Wohnformen. Vereine haben sich gemeinsam organisiert, um die Herausforderungen des demographischen Wandels zusammen zu bewältigen. Digitalisierung hat dazu beigetragen, Mobilität effizient, ökonomisch und ökologisch an die Voraussetzungen im ländlichen Raum anzupassen. Außerdem ist die MainLand Allianz seit ein paar Jahren energieautark. Das Ziel, das wir uns 2023 im Zuge der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes gesetzt haben, haben wir somit erreicht.