Neben einem Überblick über die bisherigen Ergebnisse aus den Projekten stand ein gegenseitiger Austausch im Zentrum der Werkstätten. In einem „Jetzt red I“-Format wurde den Vertreter:innen der Kommunen und ILEs die Möglichkeit gegeben, ihre Anliegen, Wünsche und Ideen direkt an die anwesenden Akteure des Bereich Zentrale Aufgaben (BZA) und der Ämter für Ländliche Entwicklung zu richten. Dies wurde als konstruktiver, zielorientierter Austausch angenommen und brachte zahlreiche Erkenntnisse mit sich. Die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft ländlicher Regionen zu stellen, ist eine Herausforderung, was von allen zehn Modellkommunen bestätigt wurde. Gerade die digitale Transformation sorgt dabei durch sich schnell verändernde Technik und immer neue digitale Angebote für Kopfzerbrechen. Andererseits sind digitale Technologien eine Chance auf Verbesserung der Lebensverhältnisse, die die Kommunen nutzen möchten.
Digitale Transformation soll dabei umfassend gedacht werden und beschränkt sich bei weitem nicht auf ein Digitalangebot von Verwaltungsdienstleistungen. Von einer verbesserten Kommunikation zwischen Verwaltung und Bevölkerung – beispielsweise mit Hilfe einer Stadt- oder Gemeinde-App – über Schulungsangebote für Kinder, Eltern und Senior:innen oder einen Digitalisierungsbeirat bis zu digitalen Lösungen für touristische Angebote entwickelten die Kommunen zahlreiche Maßnahmen, die sie miteinander diskutieren und in den nächsten Monaten und Jahren umsetzen möchten.
Insbesondere für kleine Kommunen, die nicht über IT-Abteilungen bzw. entsprechendes Fachpersonal verfügen, ist eine aktive Erweiterung des digitalen Serviceangebots eine Herausforderung. Hier wurde der Ruf nach externer Unterstützung durch Experten laut, wie im Rahmen des Projektes durch das Team des Technologie Campus Grafenau realisiert. Auch die Schaffung gemeinsamer Personalstellen im ILE-Verbund wurde mehrfach als Lösungsweg skizziert, da dadurch der Fachkräftemangel zum Teil umgangen werden könnte und attraktivere Rahmenbedingungen für qualifizierte und motivierte Expert:innen möglich sind. Da IT-Fachpersonal, das für die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen essenziell ist, auch in der freien Wirtschaft stark nachgefragt wird, wurde der Wunsch nach weiteren Unterstützungsleistungen durch den Freistaat geäußert.
Trotz aller Schwierigkeiten und Hürden sehen die Kommunen allerdings auch das Potenzial, das digitale Transformation und ihre auf die eigenen Anforderungen angepassten Digitalisierungsstrategie bieten. Durch die bedarfsorientiert ausgewählten Maßnahmen wurde bereits ein grober Fahrplan geschaffen, den die Kommunen abarbeiten können. Darauf aufbauend lassen sich in Zukunft weitere neue Projekte umsetzen, während die Erfahrungen an die anderen ILE-Kommunen weitergegeben werden. Gerade im Hinblick der interkommunalen Kooperation wird von allen Smarten Gemeinden ein intensiverer Austausch samt Wissenstransfer angestrebt, um die Chancen und Potenziale auch im ILE-Zusammenschluss bestmöglich nutzen zu können.